Auch das Kartenspiel Schwarze Sau gehört heute noch mit zu den beliebtesten Kartenspielen schlechthin. Artverwandt ist es mit dem Kartenspiel Hearts, welches zumeist auf Windowsbetriebssystemen zu finden ist. 

Kartenspiele - Das Kartenspiel Schwarze SauAls Grundlage benötigt man ein Kartenspiel mit 32 Karten. Zudem benötigt man noch ein Blatt Papier und einen Stift, mit denen man die Punkte aufschreiben kann. Die Spieler bestimmen vor Spielbeginn einen aus der Runde, der den Schriftführer spielt.
Dieser schreibt und addiert dann die Punkte auf beziehungsweise zusammen.

Wertung der Karten:
Jedes Karo zählt jeweils einen Punkt (Bei Hearts zählt jedes Herz einen Punkt), der Kreuz Bauer zählt 2 Punkte und die Pik Dame (auch als Schwarze Sau bezeichnet) zählt 5 Punkte. Somit können maximal 8 Punkte in einem Spiel erreicht werden. 8 x Karo macht 8 Punkte, 1 x Kreuz Bauer mit 2 Punkten und die Pik Dame mit 5 Punkten.

Die niedrigste Karte ist die 7 und die höchste ist das As. Also ist die Reihenfolge so: 7, 8, 9, 10, Bauer, Dame, König und As. 

Ziel des Spiels:
Ziel ist es, so wenig wie möglich an Punkten zu erhalten. Gespielt wird bis einer 30 Punkte hat. Dieser scheidet dann aus dem Spiel aus und die anderen machen das Spiel unter sich weiter. 

Anzahl der Spieler:
Es kann mit mindestens 3 und maximal 4 Spielern gespielt werden. 

Verlauf des Spiels:
Der Spieler links neben dem Schriftführer fängt an, die Karten zu geben. 

Je nach Anzahl der Spieler unterscheiden sich auch die Anzahl der zu gebenden Karten. Bei 3 Spielern werden jedem Spieler 10 Karten gegeben. Die restlichen 2 Karten wandern in den so genannten Stock, der nicht eingesehen werden darf. Die Karten werden jeweils einzeln gegeben, immer im Uhrzeigersinn nach. 

Bei 4 Spielern sieht es anders aus. Hier werden jedem Spieler 8 Karten gegeben, was dann auf eine Summe von 32 Karten kommt und somit keine Karten für den Stock übrig bleiben. 

Der Spieler links neben dem Kartengeber hat das Aufspiel und legt eine Karte. Die aufgespielte Farbe muss bedient werden.
Wird zum Beispiel die Kreuz Sieben aufgespielt, so müssen alle nachfolgenden Spieler Kreuz bedienen, insofern sie Kreuz besitzen. Hat man nicht die aufgespielte Farbe, so kann man eine beliebige Karte spielen. Es wäre also denkbar, dann eine Karte mit Punkten los zu werden, wie die Pick Dame oder den Kreuzbauer. 

Den Stich bekommt derjenige, der von der aufgespielten Farbe die Karte mit der höchsten Wertung hat. Wurde zum Beispiel die Kreuz Sieben gespielt und ein weiterer hat den Kreuz Bauer gespielt und ein anderer wiederum den Kreuz König, so erhält der Spieler mit dem Kreuz König den Stich. 

Der als letztes gespielte Stich darf von jedem Spieler nochmals eingesehen werden. 

Wurden alle Karten ausgespielt und das Spiel ist zu ende, dann muss jeder Spieler seine erhaltenen Karten oder Stiche durchzählen und dem Schreiber die Punkte mitteilen, die er auf seiner Hand hat. Der Schreiber notiert die Punkte und addiert diese mit denjenigen, die aus den vorherigen Spielen stammen. 

Verlierer und Gewinner ist:
Verlierer des Spiels ist, wer über eine gesamt Punktezahl von 30 Punkten kommt. Gewinner ist derjenige, der die wenigsten Punkte hat. 

Spielvariationen:
Kreuz Sieben spielt auf
Wer die Kreuz Sieben hat, hat automatisch das Aufspiel. Gilt nur bei 4 Spielern. Bei 3 Spielern wird normal gespielt, ansonsten kann es vorkommen, dass die Kreuz Sieben im Stock liegt und es so jeder weiß. 

Jungfrau
Das Ansagen von Jungfrau bedeutet, dass derjenige, der Jungfrau angesagt hat, keinen einzigen Stich bekommt. Angesagt werden darf nur, solange der erste Stich noch auf dem Tisch liegt und nicht umgedreht wurde. Sinn macht das Ansagen von Jungfrau dann, wenn man nur kleine Karten auf der Hand hat.  

Ist Jungfrau angesagt, so ändert sich die Spielvariation. Die anderen Spieler, die nicht die Jungfrau angesagt haben, müssen nun so spielen, dass derjenige, der Jungfrau angesagt hat, einen Stich bekommt. Schaffen sie es nicht, so erhalten sie am Ende des Spiels 15 Punkte als Strafe angeschrieben. 

Bekommt derjenige, der Jungfrau angesagt hat, doch einen Stich, so haben die anderen Spieler diese Runde gewonnen und bekommen keine Punkte angeschrieben. Dafür erhält derjenige, der Jungfrau angesagt hat, 15 Punkte angeschrieben. 

Durchmarsch
Der eigentliche Durchmarsch muss nicht angesagt werden. Damit sind die anderen Spieler gefordert und müssen aufpassen, dass einer nicht unbedingt alle Stiche einheimst. Um einen Durchmarsch zu schaffen, muss man alle Stiche erhalten, also alle 32 Karten. Sinn macht dies dann, wenn man einigermaßen hohe Karten auf der Hand hat und der Verdacht schon nahe liegt, dass man eh alle Stiche bekommt. 

Hat man den Durchmarsch geschafft, so erhalten alle anderen Spieler 15 Punkte als Strafe angeschrieben. Hat jedoch nur einer einen Stich gemacht, so erhält man als Ansager des Durchmarsches selber die 15 Strafpunkte. 

Angesagter Durchmarsch
Eine weitere sehr interessante Möglichkeit ist, einen Durchmarsch anzusagen. Damit erhöhen sich die Strafpunkte von 15 auf 30. Aber Vorsicht! Diese Spielvariante ist sehr selten zu schaffen und macht nur dann Sinn, wenn man nur hohe Karten auf der Hand hat. Angesagt werden darf der Durchmarsch solange, wie sich der erste Stich auf dem Tisch befindet und noch nicht umgedreht wurde. 

Schafft der Spieler den Angesagten Durchmarsch, so erhalten alle anderen Spieler 30 Punkte angeschrieben. Schafft der Spieler den Angesagten Durchmarsch nicht, so bekommt er die 30 Punkte angeschrieben. 

Wichtig: Der Angesagte Durchmarsch wird höher gewertet als eine angesagte Jungfrau. Wurde eine Jungfrau angesagt und ein Spieler sagt den Durchmarsch an, so muss die Variante Angesagter Durchmarsch gespielt werden. 

Der Stock darf aufgehoben werden
Das geht bei vier Spielern nur, wenn der Kartengeber auch Sitzt und somit nicht aktiv am Spielgeschehen teilnimmt. Er setzt also für eine Runde aus. Das ist notwendig, damit beim Geben der Karten ein Stock übrig bleibt. Also zwei Karten. Bei drei Spielern bleibt ja automatisch ein Stock übrig. 

Vor Spielbeginn kann der Spieler links neben dem Kartengeber als erstes den Stock aufnehmen und nachsehen, ob er eine oder sogar beide Karten gebrauchen kann. Er darf dann diese Karte oder die Karten gegen eine oder zwei Karten austauschen. Anschließend muss er zwei Karten an den Spieler links weitergeben. Die Weitergabe muss so erfolgen, dass keiner die Karten einsehen kann. Nun kann diese Spieler den Stock aufheben und wie vorher beschrieben verfahren. Haben alle Spieler den Stock gesehen, so kann das Spiel beginnen. 

Schieben des Stocks
Hiermit können zusätzlich Punkte ins Spiel kommen. Verfahren wird wie unter Der Stock darf aufgehoben werden. Ist jedoch ein Spieler davon überzeugt, dass seine Karten nicht besser werden, so kann er den Stock weiter schieben zum nächsten Spieler. Dabei muss er laut sagen Schiebe. 

Der Schreibe macht nun hinter dem gerade aktuellen Spiel ein Strich. Dieser wird später als doppelte Wertung gewertet. Wurde der Stock einmal rund gereicht, so kann das Spiel beginnen. 

Ist die Runde zu ende, werden alle Punkte addiert und mal 2 genommen. Hat ein Spieler also 5 Punkte, so erhält er 10 Punkte angeschrieben. 

Wurde eine Jungfrau oder ein Durchmarsch gespielt und auch gewonnen, so erhalten die Spieler, die verloren haben, nicht nur 15 Punkte, sondern 30 Punkte. 

Wurde ein Angesagter Durchmarsch gespielt, so erhalten die Verlierer nicht nur 30 Punkte sondern 60 Punkte. Sogleich wird dann eine Runde als verloren gewertet und die Restlichen 30 Punkte werden dem nächsten Spiel gutgeschrieben.

Von Holger

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert