Fragmentierung / Defragmentierung – Erklärungen
Besonders beim Umgang mit dem Computer hört man häufiger die Begriffe Fragmentierung, Defragmentierung und defragmentieren. Was aber bedeuten diese Begriffe eigentlich? Das will ich einmal versuchen zu erklären, so dass es auch nicht so geübte Computerbenutzer verstehen.
Als erstes wollen wir mal klären, was der Begriff Fragmentierung überhaupt bedeutet
Der Begriff Fragmentierung leitet sich aus dem Begriff Fragment ab und das wiederum bedeutet ein Bruchstück. Es handelt sich also um Bruchstücke eines bestimmten Teils. In der Computertechnik bezieht sich das häufig auf Dateien, die auf einem Laufwerk gespeichert sind.
Erstellt man zum Beispiel eine Datei und speichert diese anschließend auf der Festplatte ab, dann hat diese Datei eine bestimmte Speichergröße. Diese Speichergröße ist natürlich davon abhängig, um welche Art von Datei es sich handelt und um welche Art von Daten in dieser Datei gespeichert werden. Während zum Beispiel eine Textdatei eine sehr kleine Speichergröße hat, sieht das schon bei Musikstücken oder Bildern ganz anders aus.
In der Regel werden die Daten, also die Dateien, nacheinander auf die Festplatte geschrieben. So stellen die Betriebssysteme sicher, dass die gewünschten Daten auch recht schnell vom Datenträger, wie zum Beispiel der Festplatte, gelesen werden können oder im Bedarfsfall schneller auf die Festplatte geschrieben werden können.
Ändert sich jetzt nun die Dateigröße, so wird ein Teil der Datei an die ursprüngliche Stelle geschrieben und der zusätzlich nun benötigte Speicherplatz an das Ende der bereits auf der Festplatte gespeicherten Dateien. Somit entsteht ein Datenfragment, weil sich nun die eigentliche Datei auf zwei Bereiche auf der Festplatte befindet. Somit werden logisch zusammengehörige Datenblöcke auf der Festplatte aufgeteilt. Es entsteht somit nun eine verstreute Speicherung der jeweiligen Datenblöcke. Damit beginnt die Fragmentierung einer Datei.
Eine solche Fragmentierung macht sich erst einmal nicht so stark bemerkbar. Nimmt jedoch diese Fragmentierung zu, dann kann das mit der Zeit zu schlechteren Lesezeiten oder Schreibzeiten (Speicherung von Daten) auf der Festplatte führen. Das kann sich wiederum in längeren Startzeiten von Programmen und beim Öffnen von Dateien bemerkbar machen. Wird diese Datei nun weiter bearbeitet und wieder auf der Festplatte gespeichert, so wird die zusätzliche Speichergröße wiederum auf der Festplatte aufgeteilt. Es entstehen weitere Fragmente.
Defragmentierung / defragmentieren
Mit der Defragmentierung geht man nun hin und möchte diese logisch zusammengehörige Datenblöcke, also die Bruchstücke der Dateien, wieder so zusammenführen, dass diese als Einheit auf der Festplatte auftauchen. Dadurch sollen die Zugriffszeiten für das Lesen und für das Schreiben auf dem jeweiligen Laufwerk wieder beschleunigt werden. In der Regel starten dann Programme oder die Dateien wieder schneller.
Während der Defragmentierung werden also die jeweiligen Datenblöcke so lange hin und her geschoben, bis diese sich wieder zusammengehörige nacheinander auf der Festplatte anordnen.
Modernere Betriebssysteme beziehungsweise modernere Programme gehen jedoch noch weiter. Bei der Defragmentierung werden auch häufig benutzte Dateien, selten benutzte Dateien, Systemdateien oder wie bei Windows, auch die Auslagerungsdatei berücksichtigt. Hierbei werden die häufig benutzten Dateien beziehungsweise die häufig geänderten Dateien zumeist an das Ende der gespeicherten Dateien auf dem Laufwerk verschoben. Somit können diese schon einmal nicht mehr zu einer Fragmentierung am Anfang der gespeicherten Dateien führen. Systemdateien zum Beispiel werden häufig an den Anfang der gespeicherten Dateien auf dem Laufwerk platziert. Somit kann dann das Betriebssystem schneller auf die eigenen Systemdateien auf der Festplatte zugreifen.
Wann sollte man eine Defragmentierung durchführen
Mit der Zeit sollte man also seine Datenbestände einmal defragmentieren. Die Häufigkeit für eine Defragmentierung hängt davon ab, wie häufig die jeweiligen Datenbestände geändert werden. Arbeitet man nur hin und wieder mit einigen Dateien auf der Festplatte, so reicht sicherlich ein Zeitraum von einer Woche oder sogar einem Monat aus. In manchen Fällen jedoch kann es notwendig sein, eine tägliche oder zumindest eine verschiedene Defragmentierung durchzuführen.