Kutsche mit Pferden und Passagieren - Das KutscherspielDer Kutscher oder auch das Kutscherspiel genannt, gehört wohl mit zu den ältesten Gesellschaftsspielen. Es bring immer wieder jung und alt zum Lachen und eignet sich daher für fast jede Gelegenheit. Besonders auf Hochzeiten kann man es gut spielen, da hier die Braut und der Bräutigam die Rollen des Königs und der Königen übernehmen können. Als Pferde können zum Beispiel die Eltern der Braut und des Bräutigams herhalten. 

Vorbereitung auf das Kutscherspiel

Für das Spiel wird ein Spielleiter bestimmt, falls nicht bereits ein Spielleiter feststeht. Benötigt werden weiterhin mindestens 11 Personen, die als Spielerfiguren dienen. Es werden 4 Spieler für die Pferde bestimmt, jeweils 4 Personen für die Wagenräder, 2 Personen die als Fahrgäste in der Kutsche dienen und 1 Spieler, der den Kutscher spielt. 

Benötigtes Material und Rollen

Es wird für jeden Mitspieler oder Mitspielerin ein Stuhl benötigt. Diese stellt man so auf, als würde man eine Kutsche darstellen wollen.

 

   X  X                Pferde
   X  X                Pferde
X        X             Räder
     X                  Kutscher
   X X                 Königen und König
X       X              Räder

 

Was müssen die einzelnen Mitspieler machen

Jedes Mal, wenn in der Geschichte die Roller der Person genannt wird, muss diese aufstehen und einmal um den Stuhl laufen. Wird also der Begriff „König“ genannt, dann muss dieser aufstehen und um den Stuhl laufen. Werden die Pferde genannt, so müssen alle Pferde aufstehen und um ihren Stuhl laufen. Das Gleiche gilt auch für die Räder. Es können auch Situationen vorkommen, wo Räder oder Pferde nur einzeln oder zu zweit um ihren Stuhl laufen müssen. Wird der Ausruck Kutsche gebraucht, dann müssen alle Mitspieler einmal um den Stuhl laufen. Wird der Ausdruck köngilich verwendet, so müssen Königen und König um den Stuhl laufen. 

Der Text des Kutscherspiels, der vom Spielleiter vorgelesen wird

Eines Tages, an einem schönen Sommertag, sagte die Königin zum König

"Lass uns doch den Kutscher rufen und eine Fahrt mit unserer schönen neuen Kutschen, ihren schönen goldenen Rädern und den weißen Pferden über Land machen und sehen, was unser Volk so macht". 

"Ah, das ist eine gute Idee", sagte der König, und rief; "Kutscher!!!! – He Kutscher! Kutscher, spann er die vier Pferde ein und überprüfe die Räder! Wir wollen eine Fahrt durch unsere Dörfer machen." 

Der Kutscher ging in den Stall, holte die Pferde und spannte sie vor die Kutsche. Dann überprüfte er die vier Räder! Erst die Räder der linken Seite und dann die Räder der rechten Seite. Das rechte hintere Rad zeigte ein kleines wackeln, was aber nicht weiter als tragisch erschien, da es das linke vordere Rad wohl auch zu tun schien. An nichts weiter denkend ging der Kutscher auf den Burghof. 

„Sodann“ rief der Kutscher die Königin und den König, und bat sie, einzusteigen. Er öffnete für die Königin die linke Tür der Kutsche und dann die rechte Tür für den König. So konnten König und Königen unbeschwert in die Kutsche mit den weißen Pferden und den vier schönen goldenen Rädern einsteigen. 

Als die Königen und der König in der Kutsche saßen, setzte der Kutscher sich auf die Kutsche und fuhr vom Burghof, geradewegs auf die Dörfer hinzu.
Was für ein schöner Tag, dachte sich so der Kutscher. Strahlender Sonneschein, ein laues Lüftchen und die Räder klapperten über die Strasse. Die Pferde schnaubten und trotteten den Weg entlang. Der Kutscher pfiff ein fröhliches Lied aus seiner Kindheit, welches ihn an seinen Vater erinnerte. Auch sein Vater war Kutscher am königlichen Hof gewesen. Und jedes Mal, wenn sein Vater, der Kutscher, mit der Königen und dem König über Stock und Stein fuhr, pfiff er dieses Lied. 

Auch die Königen und der König waren sichtlich vergnügt. "Mein lieber König", sagte die Königin, "Ich bin so gerne unter unserem Volk. Vor allem mit unserer neuen Kutsche, den schönen goldenen Räder und den weißen Pferden. Und bei unserem Kutscher fühle ich mich sicher und kann die wunderbare Fahrt genießen!" 

"Ach meine Königin!", sagte der König zur Königin, "Damit magst Du wohl recht haben. Auch ich fühle mich wohl mit unserem Kutscher. Schon mein Vater fuhr mit des Kutschers Vater, der auch Kutscher war!" 

Als alle so vergnüglich waren, fuhren sie in ein Waldstück ein, dessen Weg sehr uneben und holprig war. Plötzlich fuhr der Kutscher über einen dicken Stein und es knarrte in der ganzen Kutsche. Der König rief zum Kutscher: „Kutscher, he Kutscher, halte er die Kutsche an und überprüfe er die Kutsche!“ Der Kutscher hielt sofort die Kutsche an um zu überprüfen, was wohl das Knarren in der Kutsche zu bedeuten hatte. Er überprüfte das linke vordere Rad und dann das linke hintere Rad. Er ging vorne um die weißen Pferde und beruhigte diese. Anschließend ging er zum rechten vorderen Rad und überprüfte dieses. Ach an dem rechten vorderen Rad konnte er nichts feststellen. Als er jedoch zum rechten hinteren Rad kam, sah er schon das Problem. 

Aus der Kutsche erklang auf einmal die Stimme des Königs: He Kutscher, hat er was gefunden!“ – „Ja“ antwortet der Kutscher dem König! Das rechte hintere Rad hat einen Splint verloren und nun ist das rechte hintere Rad locker. Ich werde das rechte hintere Rad wieder aufstecken und mit einem neuen Splint versehen!“ – „Das hört sich gut an!“ antwortete der König dem Kutscher und nickte der Königen zufrieden zu. 

Nach einer kurzen Zeit war die Ursache behoben und der Kutscher konnte dem König und der Königen mitteilen, dass die Fahrt mit der schönen neuen Kutsche, den vier Rädern, also dem linken und rechten vorderen Rad und dem linken und rechten hinteren Rad, so wie mit den schönen weißen Pferden, weitergehen konnte. Da die Pferde mittlerweile unruhig geworden waren, zogen sie die Kutsche mit den vier goldenen Rädern, dem König und der Königen so wie mit dem Kutscher noch schneller zur Burg als sonst. In der Burg angekommen, freute sich der Kutscher nun auf einen ruhigen Nachmittag.

Von Holger

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